Dipl.-Ing. M. Drechsel
FUNKAMATEUR 6/1990, S. 276
Der Mikrorechnerbausatz regt viele interessierte
Elektronikamateure und auch Computerspezialisten zum praktischen
Experimentieren mit Hard- und Software an. Das belegen die vielen
Beiträge in verschiedenen Fachzeitschriften, insbesondere die Beiträge
in [1] zur Speichererweiterung mit einem 64-KByte-RAM und in [2] zum
Anschluß einer alphanumerischen Tastatur. Sie stellen eine wesentliche
Verbesserung der Gebrauchseigenschaften des Z1013 dar.
Ich habe gleiche Lösungswege zur Speichererweiterung und die erstmals von
R. Brosig auf der Z1013-Tagung im Dezember 1987 in Dresden vorgestellte
Lösung zur Einbindung einer professionellen Tastatur gewählt. Dabei trat
die Beschaffung eines 4-KByte-EPROM seinerzeit als großes Problem auf.
Dieser war zur Programmierung des erweiterten Monitors notwendig. Als
Ausweg bzw. kostengünstige alternative Lösung kann der Rechner als
RAM-Maschine erweitert werden, indem man den ausgeblendeten RAM auf den
Monitoradressen zu- und den Monitor-EPROM abschaltet. Daraus ergeben sich
einige Vorteile:
1. |
Der Nutzer kann mit dem Originalmonitor
den erweiterten Monitor laden und starten, da die Tastatur fast
vollständig dekodiert wird (siehe [2]). |
2. |
Dieser erweiterte Monitor von R. Brosig
läßt sich jederzeit anwender- und tastaturspezifisch verändern. |
3. |
Es besteht die Möglichkeit mit
einem vollständig neu entwickelten Betriebssystem (CP/M-kompatibel
o.ä.) zu betreiben, weil für die Systemsoftware der gesamte
Speicherbereich bereitgestellt werden kann. |
Die Umrüstung des Z1013 entsprechend [1] zeigt, daß das CS-Signal
des EPROM A14 den Adressbereich des Monitors im RAM ausblendet. Dieses
Signal ist an Pin 4 des A8 geführt (siehe 8 in [1]). Es besitzt für den
RAM die MEMDI-Funktion. Durch softwaregesteuertes Abschalten erfolgt die
Umschaltung des Z1013 zur RAM-Maschine. Garantiert wird dabei, daß nach
jedem Hardware-Reset der EPROM wieder zugeschaltet ist.
Als zusätzliches Bauelement ist ein D100 oder DL000
notwendig. Zwei Gatter arbeiten als RS-Flipflop. Ein Gatter übernimmt die
Torfunktion für das CS-Signal;
das vierte Gatter arbeitet als Negator zur Sicherung des geforderten
logischen Pegels. Bild 1 zeigt den Stromlaufplan. Das Reset-Signal wird
vom Pin 2 des A24 auf Pin 2 des D100 geschaltet. Dies setzt das RS-FF und
gibt das CS-Signal über
das Gatter D1.3 frei. Mit einem Befehl OUT 18H gelangt ein L-Impuls von
Pin 7 des A27 an Pin 5 des Gatters D1.2. Das FlipFlop wird dadurch
rückgesetzt. Der L-Pegel an Pin 9 des Gatters D1.3 sperrt das CS-Signal
und gibt den gesamten RAM frei.
Bild 1
Der zusätzliche Schaltkreis wird im Huckepack-Verfahren auf A24
gesetzt. Die Stromversorgung (Pin 7 und Pin 14 ) und die Reset-Leitung
(Pin 2) werden direkt angelötet. Die anderen Verbindungen habe ich
in freier Verdrahtung hergestellt. Notwendig macht sich das Aufritzen der CS-Leitung
zum Pin 20 des A14.
Zum Laden und Starten des erweiterten Monitors oder anderer
Systemsoftware muß der Originalmonitor genutzt werden. In [2] ist eine
Äquivalenztabelle für den Tastaturanschluß nach R. Brosig enthalten.
Damit ist das Lade- und das Startkommando eingebbar. Jede neue
Betriebssystemsoftware benötigt einen Header, der:
1. |
den OUT 18H generiert |
2. |
mit einem Blocktransferbefehl das Softwarepaket in
den gewünschten Bereich (z.B. ab 0F000h) lädt und |
3. |
den Sprung zum Eintrittspunkt ausführt. |
z.B.
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OUT |
18H |
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LD |
HL, Standort des geladenen
Programms |
|
LD |
DE, neuer Standort (z.B. 0F000h) |
|
LD |
BC, Länge des Programms |
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LDIR |
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JMP |
Programmeintrittspunkt |
für Z1013.de bearbeitet von Holger
Krull
Stand: 01. Januar 2008
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