Der VEB Robotron Elektronik Riesa fertigt seit dem IV. Quartal 1985 den
Mikrorechnerbausatz Z1013 in zwei Varianten. Beide unterscheiden sich in
der RAM-Kapazität und in der eingestellten Taktfrequenz.
Die Variante 1 (Z1013.01) wird mit Anfallbauelementen mit eingeschränkten
technischen Daten bestückt. Die Taktfrequenz beträgt 1 MHz, und die
Speicherkapazität ist 16 Kbyte. Diese Variante wird ausschließlich als
Konsumgut gefertigt. Die Variante 2 (Z1013.12) hingegen wird mit
typgeprüften Bauelementen bestückt. Die Taktfrequenz beträgt 2 MHz und
die Speicherkapazität 1 Kbyte. Ihr ist der Einsatz als Steuerrechner im
gesellschaftlichen Bedarf vorbehalten. Der Bausatz wird als typgeprüfte
bestückte Leiterplatte geliefert. Bedienelement ist eine
Folienflachtastatur, die vom Nutzer anzulöten ist. Für die
Inbetriebnahme ist nur noch eine Wechselspannung von 12V (±2V) und
einer Belastbarkeit von 1A erforderlich. Als Peripherie sind an den Z1013
ein Fernsehempfänger über dessen Antenneneingang (VHF, K4) und ein
Magnetbandgerät für externe Speicherung anschließbar.
Die Speicherkapazität der Variante 2 ist für die Verwendung als
Steuerrechner und Programmierung im Maschinenkode ausreichend. Für die
Variante 1 steht dem Nutzer eine 2,75 Kbyte-Basicversion als
einzutippendes Listing zur Verfügung. Die manuelle Eingabe des
Basicinterpreters ist mit der Folienflachtastatur
zwar umständlich und zeitaufwendig, fördert jedoch das kennenlernen der
Arbeit mit dem Mikrorechnerbausatz. Weiterhin steht den Nutzern beider
Varianten ein Betriebssystem mit umfangreichen Routinen (2 Kbyte ROM) zur
Verfügung.
Die Variante 1 dürfte in Anbetracht des günstigen
Preis-Leistungsverhältnisses und der universellen Erweiterbarkeit bald in
der Anwendung als Heimcomputer bei den Elektronikamateuren dominieren.
Software soll generell als Listing angeboten werden.
Die zum Bausatz gelieferte Dokumentation ist didaktisch gut aufgebaut und
enthält alle notwendigen Informationen für die Arbeit mit dem
Mikrorechner einschließlich der Programmierung. Für den Anfänger sind
Programmbeispiele im Maschinenkode und als Basiclistings vorhanden.
Spannungsversorgung Der Netzteil (außer Netztransformator) befindet sich
auf der Leiterplatte. Es werden die Spannungen 5V (stabilisiert mit
MA7805), 12V (durch Spannungsverdopplung und Transistorregelstrecke, nur
bei Variante 1), und -5V (stabilisiert mit Z-Diode) aus einer
Rohwechselspannung von 12V gewonnen.
Die Kühlfläche der IS MA7805 erscheint bei der Konsumgütervariante als
unterdimensioniert, denn nach längerer Betriebszeit verfärbt sich die
Leiterplatte, und bei Einbau in ein Gehäuse steigen die Temperaturen der
IS an die zulässigen Grenzen.
Tastatur
Die zum Lieferumfang gehörende Folienflachtastatur ist
robust, die Anordnung der Tastenfunktionen ist jedoch ungewöhnlich. Das
Eintasten der Programme erfordert relativ viel Kraftaufwand.
Kassetteninterface
Das Kassetteninterface wird über einen Port der PIO
realisiert. Die Aufzeichnung von Programmen auf Kassette ist von der
eingestellten Taktfrequenz abhängig. Daraus resultiert, daß sich beide
Varianten (Taktfrequenz 1 MHz bzw. 2 MHz) untereinander nicht verstehen,
d. h., die Programme sind nicht ohne weiteres austauschbar. Hier ist aus
der Sicht der Effektivität und der Vereinheitlichung zur Nutzung bereits
vorhandener Software eine Änderung des Kassetteninterfaces
wünschenswert. Für den Aufbau einer Programmbibliothek sind besonders
die vom VEB Chemiefaserwerk Premnitz produzierten Kurzbandkassetten K10 (2
x 5 min) oder K30 (2 x 15 min) geeignet.
Bildschirmorganisation
Der Bildschirm wird in 32 Zeilen zu je 32 Zeichen
aufgeteilt. Der Bildwiederholspeicher besitzt eine Kapazität von 1 Kbyte.
Zur Teilung des Bildschirmes steht dem Nutzer eine zellenorientierte
Fensterfunktion zur Verfügung. Basicinterpreter Der Basicinterpreter des
Z1013 ist eine eigens modifizierte 2,75-Kbyte-Version, er erlaubt aber
keinen Programmaustausch mit den üblichen Basicversionen ohne
umfangreiche Veränderungen, auch nicht mit dem im Kombinat Robotron
verwendeten Interpreter des KC 85/1. Nachteilig bei der Programmerstellung
machte sich in Basic das Fehlen der EDITIER-, DELETE- (zeichenweise) und
INSERT-Funktionen bemerkbar.
Erweiterungen
Erweiterungen des Mikrorechnerbausatzes sind über den
herausgeführten K-1520-Bus sowie über einen Port der PIO
(Steckverbinder) möglich.
Wünschenswerte Veränderungen
Verbesserungen, die den Wünschen des Anwenders
entgegen kämen, wären
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einheitlicher Basicinterpreter (kompatibel zum KC
85/1 und KC 85/2)
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Buserweiterung mit Modulsteckverbinder zur Nutzung
der KC-85/1-Moduln
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Kassetteninterface mit PIO und CTC zur Anpassung an
KC85/1 und KC85/2
-
schreibmaschinenähnliche Tastatur.
Technische Daten (nach Herstellerangaben)
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Mikroprozessor
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U 880 D
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Speicherkapazität
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16 Kbyte RAM oder 1 Kbyte RAM
2 Kbyte ROM (Betriebssystem)
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Speichererweiterung
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bis 64 Kbyte
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Ein- und Ausgabe
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8 PIO-Kanäle
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Tastatur
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Folienflachtastatur, 32 Tasten für
alphanumerische
und Sonderzeichen
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Programmierung
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Basic, Maschinenkode
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Abmessungen
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215 mm x 230 mm
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Lieferumfang
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1 bestückte und geprüfte Leiterplatte
1 Folienflachtastatur
1 Stück Bandkabel
1 Handbuch
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Quelle: radio fernsehen elektronik (1986) Heft 10 Seite
622
Für Z1013.de aufbereitet von Holger Krull
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